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Formal als juristisches Testament angelegt gibt die Sammlung eine Fiktion des letzten Willens ab, in welchem Villon seine Mitmenschen charakterisiert, freundlich und feindlich gesonnene, denen er seine persönlichen Besitztümer, materielle wie ideelle, "vererbt". Dabei spielt er in ironischer Weise auf Episoden an, die die Schwächen meist der Amtsträger und reichen Bürger von Paris deutlich zutage treten lassen; der Sprecher teilt aber nicht nur aus, sondern stellt sich auch seiner eigenen Schuld.
Der Verlauf des Testaments zeigt eine zunehmende Selbstprüfung des Dichters. Die abschliessenden Strophen schwanken zwischen Abrechnung und demütiger, resignierender Bitte um Vergebung.
Pressestimmen
"Auch die Übersetzung wartet, abgesehen von so mancher zum ersten Mal im Deutschen richtig wiedergegebenen Stelle mit einer Innovation auf. Die Fessel des Verses wird abgeschüttelt, die Achtsilber werden in vierfüßige Jamben, die Zehnsilber in Blankverse umgegossen. Die so gewonnene größere Beweglichkeit gegenüber den gereimten Fassungen kommt der semantisch genauen Übertragung zugute. Bleibt die Pointe im Text auf der Strecke, bringt der Kommentar zuverlässig die notwendige Aufklärung. Also ein Meisterstück."
(Romanische Forschungen)
Reclam Verlag (Ditzingen), 1988, 336 S.
7,60 Euro
Broschiert, Hrsg., übertr. u. komment. v. Frank-Rutger Hausmann
ISBN: 978-3-15-008518-9
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